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Ungarn gilt seit einiger Zeit als Kandidat der EU den Rücken zu kehren. Allerdings wird auch der EU ein Zusammenbruch aus wirtschaftlichen Gründen und wegen wachsender systemischer Korruption in einem ziemlich großen Ausmaß prophezeit. Andras Simor, der ehemalige Gouverneur der ungarischen Nationalbank, spricht nun in einem TV-Interview ganz offen über die wachsende Wahrscheinlichkeit eines Austritts von Ungarn aus der EU.

Ungarn ist nicht Teil der Eurozone und verwendet weiterhin seine eigene Währung, den Forint. Die Gräben zwischen den Vertreten der US-Interessen in den EU-Institutionen in Brüssel und Ungarn werden größer. Genau genommen trifft dies genauso auf die Mehrheit der EU-Bewohner zu, gegen deren Interessen in Brüssel gehandelt wird.

Dies ist zum Beispiel wieder klar erkenntlich aus Orbans Rede auf dem 32nd Bálványos Jugendfestival am vergangenen Wochenende im früher österreichisch/ungarischen und heute rumänischen Siebenbürgen.

Der ehemalige Gouverneur der Ungarischen Nationalbank hat kürzlich in einem Fernsehinterview erklärt, dass ein Austritt aus der Europäischen Union für Ungarn bald “eine echte Alternative” sein könnte. Im ungarischen Fernsehsender ATV sagte Andras Simor, dass ein Austritt aus der Europäischen Union im Stil des Brexit zwar ein unwahrscheinliches Szenario sei, aber “es ist möglich”.

„Es geht um die Wahrscheinlichkeit“, erklärte er. “Wenn die Wahrscheinlichkeit letztes Jahr bei 10 % lag, ist sie jetzt auf 20 % oder 30 % gestiegen.”

Unter Verweis auf die steigende Inflationsrate des Landes und die Einbehaltung von 30 Milliarden Dollar an Finanzmitteln für Budapest durch die EU erklärte Simor, er habe “Angst, dass Ungarns Regierung das Land in eine Situation manövriert, in der ein Austritt aus der Europäischen Union zu einer echten Alternative wird.”