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„China sprach von den „legitimen Rechten“ der Palästinenser. Die Volksrepublik hat den Hamas-Terror bis dato nicht verurteilt. Peking rief stattdessen beide Parteien zur Zurückhaltung auf. Das mag diplomatisch, neutral und abwartend klingen. In Wirklichkeit geben die roten Mandarine Israel zu verstehen, dass es an dem Blutzoll selbst schuld sei. Das ist ein Bekenntnis zu einer bestimmten Gruppe von Verbündeten im Nahen Osten – und darüber hinaus. Wie auch bei der Ukraine wartet der Westen vergeblich auf einen Wink des Drachen. Überraschung!

Von Peter Scholl-Latour stammt ein bemerkenswertes Buch aus dem Jahr 2006. Der Titel lautet: „Russland im Zangengriff“. Politik und Medien wollen heute diese Situation immer noch so sehen. Doch in weiten Teilen Südamerikas, Afrikas und Asiens zeigt sich immer wieder, dass weder Peking noch Moskau isoliert sind. Trifft die Definition wirklich noch auf Russland zu – oder ist es nicht vielmehr der Westen, zu dem auch Israel zählt, der sich isoliert hat und umzingelt sieht? Und wenn dem so ist – welche Konsequenzen zieht der Westen daraus, die über die üblichen Attitüden oder auch die romantische Verklärung möglicher Wirtschaftspartner hinausgeht?

Deutschland hat sich auch nach der angeblichen „Zeitenwende“ in Schlafwandlerei geübt. Bei einer Bundesregierung, die nicht einmal in der Lage ist, die eigenen Leute zu evakuieren oder den Schutz israelischer Einrichtungen in die Verantwortung der Mitbürger stellt, wird es wohl noch lange dauern, bis es aufwacht.“